Die faszinierende Geschichte des Parfüms

Sie begleiten uns seit Tausenden von Jahren und haben uns schon immer stark beeinflusst. Tauchen Sie ein, in die faszinierende Geschichte des Parfüms – von der Antike bis zur Neuzeit.

Der Name leitet sich vom lateinischen “per fumum” ab, was “durch Rauch” bedeutet. Er führt auf frühere religiöse Bräuche zurück, bei denen duftende Harze auf den Altären verbrannt wurden. Der wohlriechende Rauch sollte Gebete und Bitten zu den Göttern tragen und so ihre Gunst erlangte.

Wohlriechende Öle und Balsame wurden in der Antike gerne genutzt. In Ägypten wurden sie ursprünglich nur für religiöse und Bestattungsrituale verwendet. Die Geheimnisse der Duftkomposition waren nur den Priestern bekannt. Dann kehrten sie an den Hof Pharaos und in die Häuser hochrangiger Bürger ein. Mit der Zeit wurden sie auch in der Medizin sowie für Bäder und Massagen verwendet.

 

Wussten Sie das…

im Grab des Tutanchamun, das 1921 entdeckt wurde, fand man Gefäße mit Gewürzen, die trotz ihres Alters von 3.000 Jahren immer noch duften.

 

Die alten Griechen glaubten, Parfüm stamme von den Göttern ab. Die aromatischen Öle verwendeten sie unter anderem in Bädern und bei Beerdigungsriten. Ihnen wurden heilende Kräfte und schützende Eigenschaften zugeschrieben. Die Römer nutzten sie fast überall und für alles, auch für die Parfümierung von Tieren (Pferde und Hunde) und Gebrauchsgegenständen. Selbst bei wichtigen Festen, die für die Bevölkerung organisiert wurden, soll parfümiertes Wasser in den Springbrunnen geflossen sein.

In der frühchristlichen Zeit war es verboten Parfüm zu benutzen, da es zu verführerisch, sinnlich und sündhaft war. Zur gleichen Zeit wurde Parfüm sehr gerne von Muslimen verwendet. Die Araber waren wahre Experten in der Herstellung von Duftkompositionen. Es war der persische Arzt und Chemiker Avicenna, der den Destillationsprozess perfektionierte, um die Produktion der Extrakte effizienter zu machen. Er schuf auch das Rosenwasser, das sich schnell großer Beliebtheit erfreute.

In Europa kehrte das Parfüm im 12. Jahrhundert zurück, vor allem dank der Kreuzzüge. Ihre Popularität nahm während der Renaissance stark zu. Damals wurde Italien, genauer Venedig und Florenz, zu einer Parfümeriemacht. In Venedig begann man farbige Glasflakons herzustellen, in die man fertige Kompositionen füllte. Große geografische Entdeckungen trugen ebenfalls zur Entwicklung der Parfümindustrie bei. Von weiten Reisen wurden aromatische Rohstoffe wie Vanille, Kardamom und Nelken mitgebracht. Im 17. und 18. Jahrhundert eroberte das Parfüm Frankreich. Versailles wurde damals als “parfümierter Hof” bezeichnet, weil dort auf Schritt und Tritt herrliche Düfte auftauchten.

Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist der Beginn der modernen Parfümerie. Neue Methoden zur Gewinnung duftender Pflanzenextrakte haben zu einer erhöhten Produktion von Parfüm geführt – in quantitativer und qualitativer Hinsicht. Die Entwicklung der Chemie führte zu einer weiteren Revolution in der Welt der Düfte. Die ersten synthetischen Rohstoffe machten Parfüms zugänglicher und billiger und boten Parfümeuren nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Es gibt auch neue Duftfamilien. Parfüm ist nicht mehr nur eine duftende Lösung. Man achtete auf das Aussehen der Flakons, das Etikett und die Werbung. So trat das Parfüm, angereichert mit neuen Duftnoten, in einem wunderschönen Rahmen, in immer größerem Maßstab hergestellt, in das 20. Jahrhundert ein, wo es noch eine wichtige Begegnung mit den großen Modehäusern, der Haute Couture, erwartete. Damals entstanden die größten Parfümerieunternehmen, die heute noch bekannt sind.

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde Parfüm hauptsächlich für Frauen hergestellt. Erst danach entwickelte sich auch der Markt für männliche Düfte. Eine wichtige Rolle bei der Förderung des täglichen Gebrauchs von Parfüm spielte Hollywood, indem es das Bild einer sinnlichen Frau verbreitete, die mit ihrem Lieblingsparfüm beträufelt wurde. Heute ist es schwer, sich ein Leben ohne schöne Duftkompositionen vorzustellen und ihre Auswahl ist so groß, dass sicherlich jeder sein Lieblingsparfüm finden wird.